Ein Wochenende, so recht nach dem Geschmack seiner Sänger, verbrachte der Polizeichor Essen am 14./15. Juni in der liebenswerten Kleinstadt Rhede, eine knappe Autostunde von zu Hause entfernt. Sonnenschein und frühsommerliche Temperaturen sorgten für angenehme Rahmenbedingungen. Die komfortable Unterbringung im exquisiten Hotel Residenz im benachbarten Bocholt tat ein Übriges.

Der Samstagnachmittag war der Besichtigung des Textilmuseums Bocholt gewidmet, zu den Einrichtungen des Westfälischen Industriemuseums gehörend. Arbeitswelt und –bedingungen in der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende können dort hautnah erlebt werden. Zudem ist ein Einblick in die Wohnverhältnisse der damaligen Zeit sehr interessant, detailgenau rekonstruierte Arbeiterhäuser sind dort zu besichtigen. Ein sehr informativer und interessanter Nachmittag!

Zum Hauptprogramm der Reise:

Stefan Müller, in Essen kein Unbekannter, da hier schon als Kantor tätig gewesen, und auch bei einem Weihnachtskonzert der Essener Polizei an der Orgel beteiligt, bekleidet nun die Stelle des Kantors an der St. Gudula-Pfarrkirche in Rhede. Er ist dort sehr aktiv und sorgt im Musikleben der kleinen Stadt für viel Schwung. Neben dem Kirchenchor leitet er den KAB-Männerchor Rhede und die Chorgemeinschaft Raesfeld. Auf seine Initiative hin und aufgrund von Kontakten zu Polizeichor-Sänger Josef Mock entstand die Idee eines gemeinsamen Konzertes.

Im dem ins Rathaus integrierten, voll besetzten „Rheder Ei“ ließ sich genau 2 Stunden lang ein sehr interessiertes und fachkundiges Publikum mit bekannten schönen Melodien unterhalten. In den verschiedensten Gruppierungen präsentierten sich die Sangesgemeinschaften. Es sang der Polizeichor in 2 Darbietungsblöcken. Außerdem traten auf der Kirchenchor St. Gudula, der KAB-Männerchor Rhede zusammen mit der Chorgemeinschaft Raesfeld, diese Gesangsgruppe zusammen mit dem Polizeichor, und schließlich als Finale die Männerstimmen aller anwesenden Chöre.

 

Der Kirchenchor sang dabei als Premiere das von seinem Dirigenten komponierte Heimatlied der Stadt Rhede.  Großen Anklang fanden daneben besonders das den Essener Sängern nicht unbekannte Lied vom „kleinen grünen Kaktus“ sowie „Ein Freund, ein guter Freund“ und „O Täler weit, o Höhen“ von F. Mendelssohn-Bartholdy.

Der PCE gefiel mit seinen Silcher-Liedern. Besonders ausrucksvoll gestaltete Stephan Peller mit seinem Chor Franz Schuberts „Das Dörfchen“, „Nachtgesang im Walde“ und „Der Gondelfahrer“. Insbesondere die muntere und geistreiche Moderation Alfred Bredes schenkte dem Publikum viel Vergnügen. Die „Tritsch-Tratsch-Polka“ zum Abschluss zeigte den Chor dann von seiner leichteren, heiteren Seite.

Mitsingen können hätten die Essener auch beim Vortrag der Männerchöre Rhede und Raesfeld. Es wurden u.a. dargeboten die „Melodien zum Verlieben“ (O. Groll), „Heimat“ (E. Hansen) und „Im Dorf, da geht die Glocke schon“ (B. Weber), ein schwungvoller und lebendiger Auftritt.

Im den  Bühnenplatz fast überfordernden Finale erklangen der „Jägerchor“ (C. M. v. Weber) und „Wir wollen Freunde sein“ (W. Meisel/H. Hasenbein). Das Publikum verlangte nach einer Zugabe und gab sich auch nach Erfüllung dieses Wunsches noch nicht zufrieden. Die Mitwirkenden jedoch zog es ins Gasthaus Rössing zur Entspannung und zum gemütlichen Zusammensein.

Die musikalische Gestaltung eines Gottesdienstes gehört beim Polizeichor Essen zu den Gepflogenheiten auf Sängerreisen. Die gewaltige, prächtige Pfarrkirche St. Gudula war diesmal der Ort. Großartige Fenster zieren das Gotteshaus. Nicht weniger als 3 Orgeln stehen zur Verfügung. Unter der Leitung seines Ehrenchorleiters Heinz Hasenbein begleitete der PCE die Liturgie u.a. mit dem Kyrie und dem Gloria von Gounod. Zum Abschluss begab sich der Chor vom Altarraum weg hinauf zur Orgelempore, denn es erklang, begleitet von der mächtigen Hauptorgel dort, das „Er wird herrschen“ von W. Giesen.

Nach dem obligaten Ständchen vor der Kirche wurde der letzte Programmpunkt dieser Wochenendreise angegangen: Fahrt zum bekannten Landhotel Voshöfel bei Schermbeck zum Mittagessen. Dieses verzögerte sich allerdings um eine ganze Weile, weil die Busfahrer offenbar die Orientierung verloren und sich im Münsterland verirrt hatten. Das tat dem Wohlbefinden jedoch kaum Abbruch. Man genoss noch einmal den frühsommerlichen Sonnenschein und blickte zufrieden auf ein angenehmes, erlebnisreiches Wochenende zurück.

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U.G.

   

 

 

Lokaler Pressebericht vom 16.06.03 (Bocholt-Borkener Volksblatt)