Sängerfahrt nach Stockum

Warum in die Ferne schweifen, ... – so das Motto unserer reiseverwöhnten Sängergemeinschaft im Jahr 2002, nach offizieller Lesart im 80. Jahr ihres Bestehens. Das Ziel diesmal nicht 1.000 km, 5.000 km oder gar 10.000 km entfernt – alles schon da gewesen –  sondern gerade mal gut 100 km. Eingeladen hatte ein Verein, der bereits auf 125 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Im nahen Sauerland, in Stockum, einem eingemeindeten Vorort der Gemeinde Sundern, existiert der MGV 1877 Stockum.

Das Jubiläum fand seinen Höhepunkt in einem Frühlingskonzert am 16. März 2002. Dazu eingeladen waren neben dem Polizeichor Essen noch 4 weitere Chöre.

Erstaunlich, mit welchen Beherbergungskapazitäten eine so kleine dörfliche Gemeinde aufzuwarten weiß. Ohne Schwierigkeiten konnten die nahezu 100 Sänger des PCE in den Hotels und Pensionen untergebracht werden. Kein Wunder, man befindet sich in einer Region, die hauptsächlich vom Tourismus lebt.

Nach problemloser Anreise konnten sich die Sänger zunächst in ihren Wochenend-Domizilen einrichten, und es blieb noch etwas Zeit, sich bei angenehmem vorfrühlingshaftem Wetter in der Gegend umzuschauen.

Ein deftiges Abendessen, von den Sängerfrauen der Gastgeber gereicht, bildete den Auftakt zu den gemeinsamen Aktivitäten des Abends. Danach blieb noch Zeit für eine kurze Ansingprobe, bevor um 19.30 Uhr das Konzert in der örtlichen, sehr geräumigen Schützenhalle begann. Nahezu voll besetzt war der große Saal.

Bemerkenswert, dass der gastgebende Verein bei der Auswahl der Mitwirkenden seiner Konzertveranstaltung mit großer Sorgfalt vorgegangen war. Von den 4 neben dem PCE mitwirkenden Chören befanden sich 3 mit dem Status „Meisterchor“ und ein weiterer kurz vor dem Erringen dieses Titels.  

Gleichwohl nahm der Polizeichor Essen aus welchen Gründen auch immer eine Sonderrolle ein. In den Konzertvorankündigungen hieß es: „Großes Frühlings-konzert des MGV 1877 Stockum – mit dem Polizeichor Essen und weiteren Chören und Solisten“.

Zudem wurde den übrigen Chören jeweils nur ein Vortragsblock eingeräumt, der PCE erhielt deren 3.

Gesäumt von den Darbietungen der Meisterchöre hielt er mit seinen Vorträgen von Liedern Friedrich Silchers und Franz Schuberts durchaus mit, was die musikalische Darbietungsqualität angeht.

Darüber hinaus verhalf er dem Konzert zu einem frisch-fröhlichen Gepräge durch seine Potpourri-Vorträge „Melodien zum Verlieben“ und „Ein Abend mit Paul Lincke“. Und nicht zuletzt die unübertroffene Moderation Alfred Bredes gab dem Abend eine heitere Note, ein Grund mit, dass das Publikum ohne sichtbare Ermüdungserscheinungen das fast dreieinhalbstündige Konzert durchhielt.

Die Nacht war kurz, für manchen noch kürzer. Aber der Sonntagmorgen bot noch Erholungsspielraum, denn die zweite Veranstaltung fand erst um 11.00 Uhr statt. In der örtlichen Pfarrkirche St. Patrokulus wurde – wie bei Sängerfahrten Tradition – der Sonntagsgottesdienst musikalisch gestaltet. Der Schirmherr des PCE, Polizeipräsident Herbert Schenkelberg, nahm auch daran noch teil, bevor ihn dienstliche Pflichten wieder zurück nach Essen riefen. Durch seine Präsenz auch bei dieser kleineren Sängerfahrt dokumentierte er einmal mehr seine Verbundenheit mit dem Chor.

Danach Frühschoppen, Mittagessen und Kaffeetrinken in kurzer Folge. Gern ließen sich die Sänger zum Abschluss noch einmal verwöhnen.

U.G.

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