Der Polizeichor Essen 1922

 

 

Die Geschichte des Polizeichores Essen reicht weit in die Vergangenheit, in eine Zeit relativer Ruhe zwischen zwei mörderischen Weltkriegen. Ausgerechnet in einer Gaststätte mit dem beziehungsreichen Namen „Zum fröhlichen Meineid“ fand im Jahre 1922 die Gründungsversammlung für den künftigen Polizeigesangverein statt. Man gab sich - dem Zeitgeist entsprechend -  den Namen „In Treue fest“.

Kaum etwas ist aus dieser Zeit bekannt, man weiß lediglich, dass bis zum Jahr 1933 viele Konzerte gegeben und Konzertreisen unternommen wurden.

Nur wenige Fotos existieren aus der damaligen Zeit, die den Betrachter zu der Vermutung verleiten könnten, es habe sich damals um einen Männergesangverein nach dem gängigen Klischee gehandelt: Kräftige Männer mit „Vatermördern“, Schnauzbart, strammer Turnvater-Jahn-Haltung, sagenumwobenem Bierdurst und Stimmbändern wie Förderseile, die an der Theke mit Liedern wie „Heil, deutscher Rhein“ malträtiert wurden. Ganz so ist es aber wohl nicht gewesen. Sicherlich war es zwar in jener Zeit noch nicht die Intention der Sangesgemeinschaft, Brücken zu schlagen zwischen Bürger und Polizei, wie es heute eines der Hauptanliegen der mehr als 80 Polizeichöre in Deutschland ist. Das Verhältnis zwischen Volk und ausführendem Staatsorgan vollzog sich damals auf einer grundsätzlich anderen Ebene als heute. Vielmehr war der neuerstandene Verein wohl eher als ein Zusammenschluss Gleichgesinnter aus einer bestimmten Berufsgruppe zu verstehen, die ein gemeinsames Hobby pflegen wollten.

Aber bereits im Jahre 1933 kam es zur Erlahmung der gesanglichen Tätigkeiten - wegen dienstlicher Überbeanspruchung  nach offizieller Lesart. Man kann jedoch vermuten, dass sich die Gesangsvereinigung nicht für ideologische Zwecke vereinnahmen lassen wollte. Und bis zum Kriegsende erloschen die musikalischen Aktivitäten ganz.

Eine traurige Bilanz ergab sich nach dem Ende des Krieges: Nur wenige Sänger waren dem gewaltsamen Inferno entgangen. Riesige Lücken hatten sich aufgetan, die sich nur schwer würden wieder schließen lassen. Die Nachkriegszeit bedeutete zudem für jeden Bürger zunächst einmal den Kampf um das tägliche Überleben, kein Gedanke an kontinuierliche Freizeitgestaltung und Pflege der Musen. Und so dauerte es bis zum Jahr 1951, bis sich nach langem Anlauf in den Reihen der neu aufgestellten Essener Polizei wieder Sangeswillige fanden, die sich mit einem Neubeginn des Polizeigesanges befassten und zu dessen Verwirklichung bereit waren.

Der 1969 verstorbene Polizeipräsident Knoche legte im April 1951 den Grundstein für eine Neugründung. Aber erst am 9. 6. 1952 konnte man an einen Neubeginn denken. An diesem Tage trafen sich 14 Männer in der Kantine des Polizeipräsidiums und der Anfang war gemacht. Zur ersten Chorprobe trafen sich bereits 37 Sänger und übten unter ihrem ersten Chorleiter Karl Eberhardt die ersten Lieder ein.

Auf Beschluss des Polizei-Sportvereins Essen wurden die Polizeisänger als selbständige Sparte in den Sportverein aufgenommen. Der 1.Vorsitzende des neuen Chores wurde Theodor Drayß (2002), der dieses Amt fast 15 Jahre bekleidete.

Stolz berichtet Theodor Drayß in der Zeitschrift des Polizei-Sportvereins vom ersten öffentlichen Auftreten der Polizeisänger im Essener Saalbau bereits am 13.07.1952, also gut einen Monat nach seiner Wiedergründung. Zwar kam der junge Chor noch nicht ganz ohne eine geringe Verstärkung durch Kollegen aus Köln und Wuppertal aus, meisterte aber seine Aufgabe hervorragend, was die Reaktion des Publikums bewies, das nach einer Zugabe verlangte. Jedoch war das Repertoire des Chores verständlicherweise nach der Darbietung von zwei Liedern erschöpft - „ein Zustand, der in Zukunft natürlich abgestellt wird“, wie Theodor Drayß in seinem Bericht anmerkt. Wie recht er doch hatte! Heute ist der PCE durchaus in der Lage, sein Publikum eine Stunde und mehr ohne Vorbereitung aus seinem auswendig erarbeiteten Repertoire zu unterhalten. Ein Konzert „ad hoc“ wäre kein Problem. Das sehr umfangreiche unmittelbar verfügbare Liedgut erwies sich für den Chor in der Vergangenheit schon oft als sehr vorteilhaft. Damals, beim ersten Auftritt, erklang „Das Morgenrot“ von Pracht und „Heimat“ von Hansen, beides Lieder, die seitdem Bestandteil des Liedgutes des Polizeichores sind.

 

Stichpunktartig die Chronik der Choraktivitäten von der Gründung bis zum ersten öffentlichen Auftreten:

 

09.06.52 Gründungsversammlung in der Kantine des Polizeipräsidiums. Übertragung der Leitung an Polizei-Meister Theodor Drayß.
13.06.52 Aufnahme des Polizeigesangvereins Essen in den Polizei-Sportverein.
20.06.52 Erste Chorprobe in der Kantine des Polizeipräsidiums. Polizei-Wachtmeister Tlolka vom Polizei-Musikkorps übt die ersten Lieder ein.
26.06.52 Erste Chorprobe im Kolpinghaus, unter der Leitung des ersten Dirigenten Karl Eberhard.
10.07.52 Generalprobe im Saalbau.
13.07.52 Erstes öffentliches Auftreten.

Am 11.12.1955 wurde das erste Weihnachtskonzert der Essener Polizei aufgeführt. 47 sind es bis zum Jahre 2001 geworden, nicht gerechnet die zahlreichen Wiederholungen. Denn ab dem 9. Weihnachtskonzert mussten wegen der großen Nachfrage bereits 2 Darbietungen stattfinden, ab 1976 waren es deren drei, und schließlich, ab dem 35. Konzert im Jahre 1989, erhöhte sich die Zahl auf vier. Rechnet man hoch, so sind es bis heute 125 Einzelkonzerte. Bereits im ersten Weihnachtskonzert stellten sich die Polizeisänger mit einem anspruchsvollen Programm vor. Dargeboten wurden unter anderem: „Ave, verum corpus“ und „Laudate Dominum“ von Mozart und die „Missa brevis“ von Haydn.

Musikalischer Gesamtleiter war Willy Ebbeken, der den Chor von 1954 bis 1969 leitete und ihn zu dem Klangkörper formte, den er heute noch darstellt. Das Programm der Weihnachtskonzerte wurde natürlich im Laufe der Jahre anspruchsvoller, langjährige Besucher dieser Veranstaltung wissen, was sie erwarten können. Ganz aus dem Rahmen der gewohnten musikalischen Darbietungen fiel das 20. Weihnachtskonzert, in dem, dem Zug der Zeit folgend, weihnachtliche Melodien  im damaligen musikalischen Trend dargeboten wurden. „Swinging Christmas“ hieß die Devise. Die Meinungen des Publikums über das Experiment waren geteilt. Es überwogen aber die Stimmen, die zur traditionellen Musik hielten und nicht gewillt waren, solch umwälzenden Veränderungen des althergebrachten Liedgutes zugunsten kurzlebiger musikalischer Trends zuzustimmen.

Vor dem ersten Weihnachtskonzert hatte es schon einen Höhepunkt im Vereinsleben gegeben, als dem Chor im Jahre 1954 die Ausrichtung des ersten Liedertages der deutschen Polizei übertragen wurde, als 25jährige Jubiläumsveranstaltung der „Interessengemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Polizeigesangvereine“. Die Chronik berichtet, dass der Verein „... diesen hohen kulturellen Auftrag mit dem ersten eigenen Konzert zur vollsten Zufriedenheit aller lösen konnte. Der stete Probenbesuch aller Sangesbrüder, die Arbeit des Vorstandes und die Arbeit unseres neuen Chorleiters Musikdirektor Willy Ebbeken fanden ihren verdienten Lohn.“ Nach diesem ersten vollen Erfolg stellte sich nun die Frage, welche Konzerte hauptsächlich im Laufe eines Jahres durchgeführt werden sollten. Man entschied sich für ein Konzert im Frühjahr, anfänglich als Wunschkonzert mit anschließendem Tanz in den Mai deklariert, ein Grugakonzert im Herbst und schließlich für das Weihnachtskonzert im Dezember. Heute gehen die Aktivitäten des Chores weit über dieses anfängliche Mindestprogramm hinaus, insbesondere Sängerfahrten in die nähere und weitere Umgebung sowie Reisen ins Ausland haben den Polizeichor Essen weithin bekannt gemacht, und er hat dadurch mit musikalischen Mitteln seinen Beitrag zur Völkerverständigung geliefert.

Der Erfolg der konzertanten Großveranstaltungen im Essener Raum wäre in diesem Maße nicht möglich gewesen ohne die langjährige hervorragende Zusammenarbeit mit dem Polizeimusikkorps Essen. Albert Hänig als damaliger Leiter dieses Orchesters schuf die Grundlagen des Zusammenwirkens, und über viele Jahre war Günter Eggert, im Essener Musikleben bestens bekannt, ein treuer und zuverlässiger Partner, wenn es um gemeinsame Konzertveranstaltungen ging. Leider fiel  das Essener Polizeimusikkorps den Sparmaßnahmen des Landes Nordrhein-Westfalen zum Opfer, für den Polizeichor Essen eine bedauerliche Beeinträchtigung seiner musikalischen Arbeit im näheren Umfeld, und für die Stadt Essen eine Verarmung ihres kulturellen Lebens.

Das Klangvolumen des Polizeichores Essen erklärt sich aus der stattlichen Mitgliedschaft von weit über 100 aktiven Sängern. Diese beachtenswerte Stärke hebt ihn aus dem Durchschnitt der zahllosen Chöre in Deutschland heraus. Bereits im Jahre 1975 war die magische Zahl 100 erreicht, und der Polizeichor Essen nannte sich stolz die „Singende Hundertschaft“. Der Name „Polizeichor“ stammt übrigens aus dem Jahre 1968, in dem die Umbenennung von „Polizeigesangverein“ in „Polizeichor“ erfolgte und damit die Pflege sehr ernsthafter musikalischer Absichten hervorgehoben wurde.

 

Einem  Klangkörper dieser Größenordnung stellen sich natürlich im Laufe der Zeit musikalische Großaufgaben, die Sänger und insbesondere Vorstandsmitglieder über Gebühr beanspruchen. Als solche sind aus der Vergangenheit besonders zu erwähnen

 

  die Ausrichtung des 33. Sängertages des Sängerbundes der deutschen Polizei

die Mitgestaltung des Festgottesdienstes zum evangelischen Kirchentag in der Grugahalle

die Mitwirkung beim deutschen Bundessängerfest in Essen

Teilnahme an zwei Großkonzerten in der Essener Grugahalle, vom ZDF übertragen, von 15.000 Zuhörern besucht.

 

Aus dem Rahmen der üblichen Veranstaltungen fiel auch ein festliches Opernkonzert im Jahre 1978, an dem die weltbekannte Sopranistin Adelina Romano von der Mailänder Scala mitwirkte. Die Chronik wertete dieses Konzert als einen Höhepunkt in der Geschichte des Chores. Einen weiteren Glanzpunkt in der Geschichte der Frühlingskonzerte bildete unbestreitbar das 36. Frühlingskonzert im Jubiläumsjahr 1992. Ein festliches Opern- und Operettenkonzert hatte den Chor über Gebühr gefordert, in äußerst knapper Zeit gelang die Einstudierung einer ungewöhnlich hohen Zahl anspruchsvoller Werke. Das Besondere indes war der Rahmen der Konzertveranstaltung, fand sie doch in Essens erster Adresse für Opern- und Operettendarbietungen statt, dem Aalto-Theater.

 

Solche Veranstaltungen verlangen ein hohes Maß an organisatorischem Aufwand und stellen an Chorleiter und Sänger zusätzliche Aufgaben über das durch die bereits bestehenden chorischen Verpflichtungen Übliche hinaus.

 

Chorreisen, insbesondere solche ins Ausland, lassen sich nicht mit normalen touristischen Unternehmungen vergleichen. Immer geht es darum, das eigene kulturelle Liedgut in geeigneter Weise zu präsentieren und ebenso das Gastland in seinen musikalischen Darbietungsformen angemessen zu würdigen. Völkerverständigung auf musikalischer Ebene vollzieht sich hierbei, und die dabei gewonnenen Kontakte zwischen Chorgemeinschaften und auch Einzelpersonen können nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der Polizeichor Essen hat seinen Beitrag zu solchen Begegnungen vielfach in der Vergangenheit erbracht. Es gab eine Reise nach Kanada, zwei Konzertreisen nach Österreich, eine davon nach Salzburg, dem „Mozart-Mekka“, Finnland mit Essens Partnerstadt Tampere wurde besucht, eine Reise führte in die Schweiz, eine andere nach Ungarn und schließlich begab man sich auch auf eine Mittelmeer-Kreuzfahrt, bei der die angelaufenen Häfen Ziel der konzertanten Aktivitäten waren. Auch die „Ewige Stadt“ war Ziel einer Konzertreise. Den Höhepunkt allerdings bildete fraglos eine Reise nach China, als Jubiläumsreise 40 Jahre nach Wiedergründung des Chores, mit zahlreichen musikalischen Begegnungen zwischen den beiden kulturell so grundverschiedenen Lebensbereichen. Bei allen diesen Reisen präsentierte sich der Polizeichor Essen als ein würdiger Interpret deutscher Musik und konnte mit Genugtuung oftmals großen  Beifall entgegennehmen.

Vereinsarbeit steht und fällt mit der Solidaritätsbereitschaft ihrer Mitglieder, mit ihrer Fähigkeit, eigene Wünsche, Ansichten und Ziele dem größeren gemeinsamen Ganzen unterzuordnen. Gute Kameradschaft, Aufgeschlossenheit und permanente Einsatzbereitschaft zeichnen seit jeher die „Mannschaft“ des PCE aus und bewahrten den Chor bislang vor selbstzerstörerischen Eifersüchteleien und anderen disharmonischen Prozessen, wie sie nicht selten in vergleichbaren Institutionen zu beobachten sind.

Darüber hinaus lebt gute Vereinsarbeit vom Engagement ihrer Vorstandsmitglieder. Sie sind es, die aus purem Idealismus ohne Entgelt enormen Arbeitsaufwand zu bewältigen haben im Dienste der Sache und des gemeinsam angestrebten Zieles. Insbesondere Vorsitzende eines Vereins sind in einem Maße gefordert, das sich jeder Manager in der privaten Wirtschaft fürstlich honorieren lassen würde.

Der Polizeichor Essen hat in der Wahl seiner Vorsitzenden bisher eine glückliche Hand bewiesen. Von 1952 bis 1966 erfüllte diese Pflichten Theodor Drayß, der als „Mann der ersten Stunde“ den Polizeichor aufbaute und mit unermüdlichem Eifer sangeskräftige Beamte zum Beitritt motivierte. Er schuf damit die Grundlagen für das Erscheinungsbild des Chores, so, wie es sich heute noch präsentiert. Von 1967 bis 1973 war Hans Bongardt Vorsitzender. Von 1974 bis 2004 erfüllte Alfred Brede diese Aufgabe, zunächst in Teamarbeit zusammen mit Hans Schlenkhoff, später mit Hartmut Schlüter, ab 1979 in Alleinverantwortung. Sein Verhandlungsgeschick und seine Gabe, den Chor mit den jeweils treffenden Worten dem jeweiligen Zuhörerkreis angemessen zu präsentieren, haben ihn für die Chorgemeinschaft nahezu unentbehrlich gemacht. Nicht selten übernimmt er die Aufgaben eines Conferenciers und gewinnt bereits durch die lebendige und humorvolle Art seiner Darbietung die Herzen des Publikums für die Chorgemeinschaft.

Nicht minder wichtig ist eine geschickte Hand des Vorstandes bei der Auswahl des Chorleiters. Der Polizeichor Essen darf sich glücklich schätzen, hierbei immer das richtige Gespür besessen zu haben. Die eigentliche Aufbauarbeit leistete Willy Ebbeken, Chorleiter von 1954 bis 1969. Karl Willer war sein Nachfolger, der unter anderem die Kanadareise musikalisch zu verantworten hatte. Im Jahre 1973 übernahm Willy Giesen das Dirigat, in fortgeschrittenem Alter leider schon, wie viele bedauerten. Immerhin setzte er mit seinem musikalischen Können für den Chor neue Akzente. Im Jahre 1977 übernahm Heinz Hasenbein das Amt des Chorleiters und führte die musikalische Aufbauarbeit seines genialen Vorgängers sehr erfolgreich fort. 20 Jahre lang führte er den Chor bis zu seinem Ausscheiden aus gesundheitlichen Gründen mit Ablauf des Jahres 1996.

Seit Januar 2003 bekleidet Stephan Peller das Amt des musikalischen Leiters.

Konzertbesucher und Gastinterpreten geben ein Bild von der Wertstellung eines Chores. Die illustre Liste aller prominenten Zuhörer hier aufzuführen würde zu weit führen. Erwähnt sei nur, dass auch der damalige „erste Mann im Staat“, Bundespräsident Gustav Heinemann, zu den Besuchern der Weihnachtskonzerte zählte. Und von den Mitwirkenden bei Konzerten des Polizeichores Essen seien nur die genannt, deren Bekanntheitsgrad die 100%-Marke erfüllt, wie zum Beispiel Heinz Hoppe, Karl Ridderbusch, Günter Wewel, Ivan Rebroff, Rita Streich.

 

Kann es eine bessere Würdigung erfolgreicher Vereinsarbeit geben als die öffentliche Ehrung? Sechs dem Polizeichor Essen Zugehörige erhielten bisher das Bundesverdienstkreuz. Zuerst war es Willy Giesen für seine globalen Verdienste im musikschöpferischen Bereich. Dann wurde diese Ehrung Theodor Drayß zuteil, der als langjähriger Vorsitzender die Aufbauarbeit nach der Wiedergründung des Chores nach dem Krieg leistete und zudem lange Zeit das Amt des 2. Vorsitzenden des Sängerbundes der deutschen Polizei bekleidete. Heinz Hasenbein wurde damit ausgezeichnet. 20 Jahre lang war er der musikalisch Verantwortliche für alle Konzertveranstaltungen. 20 Weihnachtskonzerte mit ihren jeweils rund 200 Mitwirkenden - Männerchor, Frauenchor, Orchester, Vokal- und Instrumentalsolisten, Orgel - wurden von ihm geleitet. Weiterhin erhielt Walter Reichwaldt das Bundesverdienstkreuz. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des im Jahre 1952 wiedererstandenen Polizeigesangvereins Essen, dem heutigen Polizeichor. 30 Jahre lang hat er ehrenamtliche Vorstandsarbeit für den Polizei-Sportverein und den Polizeichor Essen geleistet, war 10 Jahre lang 2. Bundesgeschäftsführer im Sängerbund der Deutschen Polizei und betreute nach seiner Pensionierung als Vorsitzender 600 Mitglieder der Seniorengruppe der Kreisgruppe Essen der Gewerkschaft der Polizei. Des weiteren erhielt diese Auszeichnung Hartmut Schlüter, seit 1979 Vorsitzender des Turnerbundes Essen-Haarzopf 03. In den Aufgabenbereichen Geschäftsführung und Organisation hat seine Arbeit das Bild des Polizeichores Essen in der Öffentlichkeit entscheidend mitgeprägt. Und „jüngstes“ Mitglied in der illustren Runde der Verdienstkreuzträger ist kein Geringerer als der Vorsitzende des Polizeichores Essen, Alfred Brede, dem anlässlich des Verleihungsaktes aus dem Munde der Oberbürgermeisterin der Stadt Essen, stellvertretend für den Bundespräsidenten, attestiert wurde, er habe zum Wohl unseres politischen Gesellschaftsgefüges durch sein ehrenamtliches Engagement, durch sein vorbildliches staats- und gesellschaftspolitisches Verantwortungsbewusstsein Hervorragendes geleistet. Dank seines unermüdlichen Einsatzes,  seiner umsichtigen und konsequenten Führung und seines Auftretens in der Öffentlichkeit habe er eine für die polizeiliche Arbeit unverzichtbare „Sympathie-Brücke“ zu den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes geschlagen.

 

Der Polizeichor Essen, inzwischen in einem neuen Jahrtausend angekommen. Begeistertes Interesse seiner Mitglieder an Chor- und Konzertmusik füllt allwöchentlich den Probensaal zu jeweils 2 Stunden intensiver Arbeit. Seine Konzerte werden auch in Zukunft ihren festen Platz im Musikleben der Stadt Essen haben.

 

 

Ulrich Geißler